Rollrasen: Pro und Contra schnelles Grün
Zwischen März und Mai ist an der Zeit, den Rollrasen zu verlegen. Doch was spricht eigentlich für den „fertigen“ Rasen? Unsere Gastbloggerin Lilli Straub hat einmal die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Rollrasen Ja oder Nein?
Ob Sie sich für einen Rollrasen oder für einen klassisch angesäten Rasen entscheiden, hängt vor allem von zwei Fragen ab:
- Wie eilig haben Sie es?
Ein Rollrasen braucht zwar ca. einen Monat, bis er richtig angewachsen ist. Sie können ihn aber schon nach zwei Wochen (vorsichtig) begehen.
Bei einem angesäten Rasen kann das gut und gerne mal vier bis sechs Wochen dauern. Zudem haben Sie je nach Witterung über mehrere Wochen eine große braune Fläche im Garten. Wenn Sie kleine Kinder oder Hunde im Haus haben, ist deren Geduld, den Rasen in der Zeit nicht zu betreten möglicherweise eingeschränkt. In diesem Fall könnte sich ein Rollrasen anbieten.
- Welches Budget möchten Sie für Ihren Rasen ausgeben?
Ein Rollrasen ist deutlich teurer als ein klassisch angesäter Rasen. Zudem ist es für Laien gut möglich, Rasen anzusäen. Rollrasen zu verlegen erfordert hingegen etwas mehr Erfahrung, außerdem müssen die Arbeitskosten für das Verlegen noch mit eingerechnet werden.
Bevor Sie sich also dafür oder dagegen entscheiden, sollten Sie deshalb erst einmal klären, was Sie für Ihren Rasen ausgeben möchten.Wenn Sie sich für eine der beiden Möglichkeiten entschieden haben, gibt es auch bei der Pflege ein paar unterschiedliche Dinge zu beachten.
Rollrasen oder angesät: Die wichtigsten Pflegetipps zusammengefasst
Wann mähen?
Einen Rollrasen sollten Sie dann das erste Mal mähen, wenn die Halme ca. sieben Zentimeter hoch sind. Das kann je nach Witterung schon nach ein paar Tagen der Fall sein.
Den angesäten Rasen mähen Sie nach ca. vier bis sechs Wochen. Auch hier gilt: sobald die Halme etwa sieben Zentimeter hoch sind, sollten Sie damit beginnen.
Sie sollten Ihren Rasen dann im Sommerhalbjahr wöchentlich auf etwa vier Zentimeter kürzen. So wird das Wachstum angeregt und er wird immer dichter.
Das Schnittgut entfernen Sie am besten sofort vom Rasen, ansonsten kann der Rasen nämlich schnell verfilzen.
Wann wässern?
Nachdem der Rollrasen verlegt ist, braucht er die ersten zwei bis drei Wochen regelmäßig Wasser. Wässern Sie den Rasen täglich, so dass er gut durchfeuchtet ist. Allerdings sollten sich keine Pfützen bilden, da die Halme sonst leicht verfilzen.
Nach etwa drei Wochen, wenn der Rollrasen gut verwurzelt ist, können Sie das Gießen auf etwa einmal pro Woche beschränken, je nach Witterung.
Beim angesäten Rasen ist es ähnlich: das Saatgut darf in den ersten drei Wochen (bis die Saat aufgeht) nicht austrocknen. Hier sollten Sie zudem darauf achten, dass Sie keinen zu harten Wasserstrahl einstellen, da die Saatkörner ansonsten leicht weg geschwemmt werden können.
Ist die Fläche gleichmäßig grün, können Sie auch beim ausgesäten Rasen die Gießintervalle vergrößern. Aber ein- bis zweimal pro Woche sollte es im ersten Jahr schon sein.
Für beide Rasenarten gilt: lieber einmal in der Woche länger gießen, so dass die obere Bodenschicht gut durchfeuchtet ist, als täglich nur ganz kurz. Achten Sie auch unbedingt darauf, dass Sie den Rasen nur morgens oder abends gießen und niemals in der prallen Mittagshitze.
Wann düngen?
Düngen Sie beide Rasenarten jeweils nach dem ersten Schnitt mit einem Rasendünger. Von März bis September empfehle ich Ihnen eine Wiederholungsdüngung, alle zwei bis drei Monate. Mehr ist nicht notwendig und belastet das Grundwasser.
Beim angesäten Rasen kann es zu deutlich mehr Unkrautbildung kommen. Das liegt daran, dass die Samen noch im Boden sind und die Unkräuter im herkömmlich angesäten Rasen Platz haben, sich auszudehnen. Da hilft leider nur, die einzelnen Unkräuter regelmäßig auszustechen. Eine chemische Unkrautvernichtung ist nicht sinnvoll, da sie für Tier und Umwelt eine große Belastung bedeutet. Je dichter der Rasen wächst, umso schneller sind die unerwünschten Unkräuter verschwunden.
Wann vertikutieren?
Für beide Rasenarten gilt: wer einen „englischen“ Rasen möchte, kommt um das Vertikutieren nicht herum. Allerdings sollten Sie das erst im anschließenden Frühjahr nach der Aussaat oder Verlegung angehen.
Wer nicht ganz so viel Ehrgeiz in Punkto Rasen hat, kann mit einem Federbesen den Filz regelmäßig nach dem Mähen aus dem Rasen rechen. Dafür einfach nach dem Mähen den Rasen kräftig mit dem Federbesen durcharbeiten und den Filz entfernen. Die Rasenhalme haben dann wieder genug Platz, sich auszubreiten.
Fazit:
Ob Rollrasen oder angesäter Rasen hängt vom Zeitplan und dem Budget ab. In der Pflege sind Rollrasen und angesäter Rasen ähnlich zu behandeln. Beim Rollrasen muss allerdings etwas früher gemäht werden und die Unkrautbildung ist deutlich geringer als beim herkömmlichen Rasen.
Rollrasen und Co.: Gartenwissen von A bis Z
Unsere Gastautorin Lilli Straub plant Privatgärten, zeigt auf lilli-straub.com, wie ein echter Traumgarten entsteht und gibt Gartenbesitzern stets wertvolle Tipps zu Pflanzen und Gartenpflege. Auf ihrer Webseite können Sie sich den kostenlosen Ratgeber: „6 Fragen die Sie sich vor der Gartengestaltung stellen sollten“ herunterladen.
Bisher hat sie uns schon verraten, wie ein pflegeleichter Garten entsteht, worauf es in Sachen Pflanzenkauf und Gartenplanung ankommt und welche Bodenbeläge die passenden für Ihren Garten sind. Außerdem hätte sie da noch 21 praktische Gartentipps Wissenswertes zum Thema Küchenkräuter…
Gartenmessen.de wünscht viel Spaß beim Lesen!
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